Hermann Christian Dirksen  1819-1880

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Senffabrikant zu Leer
Born 27 October 1819
   (father 29 years old)
Died 23 October 1880
   age at death: 60 years old

2 ancestry / 2 generations
182 descendants / 6 generations

Notes

Daniel Roache's notes:
According to Christoph Dirksen's son-in-law (Johs. Rabenberg) in a letter dated Dec.14, 1935 his father-in-law's name was Hermann Christian Dirksen. The name "Christoph H. Dirksen" was given as Georg Dirksen's father in the register at the Lutheran Seminary at Springfield, Illinois in September 1891.

Christian Dirksen schreibt in seiner Familienchronik:
"evangelisch reformiert, wurde am 29. Dezember 1819 zu Leer geboren und starb daselbst am 23. Oktober 1880. Er war verheiratet mit Marie-Luise Wilhelmina Bothmann lutherisch, geboren am 3. Dezember 1822 zu Wittmund, gestorben in Leer am 1. Mai 1871. Der Urgroßvater Carl Friedrich Bothmann hatte unter Wellington [sollte wohl Wellesley sein, der die Britischen Truppen in Talavera anfuehrte] in Spanien gekämpft und bezog eine Ehrenpension Englands, weil er bei Talavera unter Einsatz seines Lebens die englische Fahne seines Truppenteils den Franzosen wieder entrissen hatte. Die Urgroßmutter Maria Anna geb. Phillips stammte aus Hastings. Geburts und Sterbetag der beiden Urgroßeltern konnte nicht festgestellt werden. Der Großvater errichtete in einem unscheinbaren Hause in der Königsstraße in Leer ein Geschäft, das sich im Laufe der Jahre infolge seiner Tatkraft als sehr gewinnbringend erweisen sollte. Im Kampfe um seine Existenz wollte dem tapferen Manne, dem infolge des frühen Todes seines Vaters in jungen Jahren, fast noch ein Kind, ins Getriebe der Welt hineingestoßen worden war, gelegentlich wohl der Mut entfallen, aber seine Ausdauer überwandt letzten Endes alle Schwierigkeiten. Unser Vater erzählte, wie schwer es sich seine Eltern hätten werden lassen und wie bedrückt der Großvater in seinen jüngeren Jahren wohl von seinen Geschäftsgängen zurückgekommen sei. Das kleine Haus erwies sich dann aber später doch als eine Goldgrube. Die Waren, unter denen das ostfriesische Nationalgetränk, der Tee, in den Vordergrund trat, wurden nicht allein im Detail, sondern in der Hauptsache im Großabsatz vertrieben, und zwar durch Leute, die damit das Land versorgten. Unter ihnen befanden sich allerhand Originale, von denen uns unser Vater nicht genug erzählen konnte. Einer von ihnen, ein Schiffer, hatte früher einmal auf einem holländischen Oorlogsship (Kriegsschiff) gedient und dort angeblich allerhand Heldentaten verrichtet, zu denen es auch gehört zu haben scheint, daß er von dem Ausspruch Götzens in der ostfriesischen Version reichlich Gebrauch machte. Er war wohl immer mehr oder weniger unter Alkohol und dann stets sehr laut und rührselig. Wenn er nicht gereizt wurde, war er gutmütig, sonst aber ein Berserker. Ein anderer von diesen Kunden hieß der "Mall Lord". "Lord" war sein Vorname. Das Adjektivum "mall" besagte, daß er geistig nicht ganz normal sei. Er war meist betrunken und suchte dann im Hause der Großeltern Händel, oder er warf sogar gelegentlich im Rausch den Zimmerofen um. Respekt hatte er nur vor der Kraft des Riesen Andres Foss, der ihn schon einmal, trotz allen Widerstrebens und Schimpfens, an die frische Luft befördert hatte. Diese beiden Vertreter des Kleinhandels zeigen, was sich die Großeltern alles von diesen wilden Gesellen gefallen lassen mußten, als das Geschäft noch unbedingt auf sie angewiesen war. Unter den Händlern war auch ein ehemaliger Händler Ising, der seine schöne Mühle durch die Kehle hatte gleiten lassen, eine Tatsache, an die er nicht erinnert sein wollte. Er stimmte daher jedesmal ein schreckliches Jammergeheul an, wenn seines Vaters ältester Bruder, der zu allem Schabernack aufgelegt war, seine Arme kreisende Bewegungen durch die Luft machen ließ, die an die Umdrehung der Windmühlenflügel erinnern sollten. Schließlich mag noch Lamert Viet erwähnt werden, der immer erklärte, er müsse "kusskuss" (er meinte Konkurs) machen, was er anscheinend für sehr vornehm hielt, ohne die Tragweite der Handlung zu begreifen. Dabei würde niemand eine Konkursmasse bei dem armen Teufel der seines Zeichens eigentlich ein Schneider war, habe feststellen können. Diese und ähnliche Kunden waren trotz ihrer Sonderlichkeiten ehrliche Burschen und brachten viel Geld ins Haus. Es erklärt sich hiernach, daß der Großvater jedem seiner elf Kinder ein ansehnliches Stück Geld vermachen konnte und daß bei seinem Tode für 42.000 Mark Tee an der zollfreien Niederlage in Leer lagerten, ein Wert, der auf die jetzigen Verhältnisse und Teepreise umgerechnet mehrere Millionen ausmachen würde. Wenn der Großvater noch einige Jahre gelebt hätte, würde sein Vermögen sich wohl noch verdoppelt haben. Die Großmutter, , die diesen glänzenden Stand der Dinge nicht mehr erlebt hat, war früh gestorben. Der Großvater nahm am 23. Oktober 1880 Abschied vom Leben, nicht ganz 61 Jahre alt. Er war ein frommer, rechtschaffener Mann, der, wie sein Lichtbild zeigt, eher den Eindruck eines vornehmen Gelehrten als eines Kaufmannes machte. Von seinen elf Kindern ist nur ein Sohn 71 Jahre alt geworden; die anderen sind alle früher gestorben. Über sein Leben kann man die Worte schreiben:
"Das Andenken des Gerechten bleibet in Ehren". Persönliche Bedürfnisse hatte er nicht."
Chris van Dijkum

Ancestry

- Harm Harberts Dirksen  ca 1790-
- Clara Magdalena Harms 

Descendants