Up to the great-grandchildren
Total : 27 individuals
Jürgen Petersen schreibt:
Am 1.10.1858 wurde Töjes Wert bei der Reparatur seiner "Gellerie-Hölländer-Windmühle" vom Windmühlenflügel erschlagen.
Er hinterliess eine 39-jährige Witwe mit unmündigen Kindern, zum Teil noch im Vorschulalter stehend.
Jürgen Petersen
Trug nach dem frühen Tod ihres Mannes (sie war 39 Jahre alt) immer schwarz.
Photo von 1867 (48 Jahre alt)
OGSA Leer
Karl Muchall
Karl Muchall
KM: "Im OSB N7uuml;ttermoor (dem Ort wo sie geboren wurde) ist sie als "Emma Gesina" eingetragen, und deshalb führe ich sie auch so in meiner Familienforschung."
Karl Muchall
Karl Muchall
Karl Muchall
Ihr Sohn Christian schreibt in seiner Familienchronik über sie:
Was warst du uns alles, liebe Mutter! Wie hast du uns betreut von Jugend an. Wie wußtest du uns in allen Lagen des Lebens zu trösten. Niemals hörten wir eine Klage aus deinem Munde. Bezeichnend ist es, was deine Geschwister von dir erzählt haben. Als kleines Kind hattest du Zahnschmerzen, die dich zum Stöhnen zwangen. Um nun niemanden im Schlaf zu stören, seiest du aus dem Schlafzimmer geschlichen und habest dich draußen im Nachtkleide auf den Flur gesetzt. Ja, so warst du, selbstlos und geduldig. Niemals hast du Böses über andere gesagt, und selbst in den Belgiern, die nach dem Weltkrieg als lästige Gäste in deinem Hause waren, konntest du nur Menschen erblicken, "die gewiß doch auch ihr Gutes hätten". Wie haben sich deine Enkel und Enkelinnen gefreut, wenn sie zu ihrer Oma gehen durften, die aus ihren bescheidenen Mitteln immer noch etwas für sie hatte. Durch ihre Klugheit vermied sie jeden Zusammenstoß mit anderen. Sie schwieg lieber anstatt etwas zu sagen, das nur im geringsten dazu angetan war, Unfrieden zu stiften. Unserem Vater war sie eine rastlos tätige, treue Lebenskameradin, die lebhaften Anteil an seiner Arbeit nahm. Ihren eigenen Vater hatte sie in frühester Jugend durch einen Unglücksfall bei einer Reparatur an seiner Mühle (Klostermühle Thedinga) verloren. Der Pfarrer, der der Mutter die Leichenrede hielt, glaubte sie wegen der Besonnenheit und Klugheit mit dem König David vergleichen zu sollen. Mochte dieser Vergleich auch etwas sonderbar erscheinen, so zeugt dieser Gedanke doch von der Hochachtung, die man der Mutter entgegenbrachte. Niemals war sie laut, und niemals habe ich sie laut lachen hören. Auch ihre Trauer trug sie still und ergeben. Uber ihre letzten Jahre muß man leider die Worte schreiben. Multa tuli", vieles habe ich ertragen. Nach langer Krankheit erlöste sie der Tod im 76. Lebensjahr.
Jürgen Petersen schreibt:
In seinem schriftstellerischen Schaffen interpretierte Karl Dirksen in der Hauptsache landschaftsspezifische und sprachkundliche und historische Themen.
Unter anderem sammelte er ostfriesische Sprichwörter (3 Bände) und schrieb für die Reihe "Rheinische Geschichtsblätter" den Beitrag "Volkstümliches aus Meiderich", Bonn 1895, Prof. Dr. Moritz Heise gewidmet.
Hatten zwei weitere Kinder, Georg und Wilhelm, die kurz nach der Geburt verstarben.
Sein Sohn Christian schreibt:
"Mein Vater hing an Vater und Mutter mit großer liebe. Seine Mutter verlor er, als er auf dem Lehrerseminar in Aurich war. Jedesmal wenn der Kalender den Todestag anzeigte, verweilte er im Geiste bei den Ereignissen der schweren Stunden. Der Großvater hat seine Frau nie vergessen, und obwohl er bei ihrem Tode noch verhältnismäßig jung war, das Geschäft und die vielen unversorgten Kinder auch eine tüchtige weibliche Person nicht entbehren konnten, hat er nicht wieder geheiratet. Unser Vater, Carl Christian Wilhelm Dirksen, evangelisch reformiert, geb. am 10. Februar 1850 zu Leer, gest. am 27. September 1903 in Duisburg-Meiderich, verh. mit Hilene Gerhardine Rabenberg, evangelisch lutherisch, geb. am 2. August 1851 zu Kloster Thedinga, Ostfriesland gest. am 6. Mai 1927 zu Duisburg Meiderich.
An einem heißen Sommertag des Monats Juni im Jahre 1875 kamen aus dem Harlingerlande ein junger 25 jähriger Lehrer, der bis dahin an der höheren Bürgerschule in Esens tätig war, mit seiner 24 jährigen Frau und einem einjährigen Kinde auf dem Köln Mindener Bahnhof, einem alten Privatgebäude in Meiderich an. Vor dem Bahnhof, in einer Entfernung von wenig mehr als 100 m reckten sich die qualmenden Schlote der Steinkohlengrube Westende ln die Luft. Dies waren aber nicht die einzigen Schornsteine, die Rauch und Ruß in die Atmosphäre sandten. Hieran beteiligten sich in unmittelbarer Nachbarschaft ein kleines Walzwerk, sowie eine kleine Maschinenfabrik und wenige Kilometer weiter einige große Industriewerke. Das war nicht die reine Heimatluft, die man noch am Tage vorher geatmet hatte. Die Gegend war auch weit entfernt von den Schilderungen vom schönen deutschen Rhein. Eine mehr als 10-stündige Bahnfahrt hatte das junge Paar über Haltern in Westfalen hierher gebracht. War der erste Eindruck des Ortes nicht gerade günstig, so war die Lehrerwohnung, die man für die Eltern bestimmt hatte, geradezu traurig. Man hatte zur Zeit nicht allzuviel für die Lehrer übrig. Damals hatte der Ort, der von Jahr zu Jahr mehr industrialisiert wurde, jedoch noch nicht allen Reiz verloren. Eine überaus reiche Baumblüte legte ihm im Frühling ein liebliches Hochzeitskleid an. Trotz der damals schon beträchtlichen Einwohnerzahl (1875 waren es 12.000 Seelen) hatte der Ort keine Gasbeleuchtung, keine Kanalisation, keine Wasserleitung und kaum eine zusammenhängende Straße. Die Häuser standen regellos an ungepflasterten Wegen, die bei Regenwetter geradezu unpassierbar waren. Als Zeuge früherer Jahrhunderte stand noch der alte aus Bruchsteinen erbaute Turm der evangelischen Kirche da. Hinter ihm hatte bis zum Jahre 1862 eine alte Kirche gestanden, die mutmaßlich um das Jahr 1000 erbaut worden war. Eine dichtere Häusergruppe um die Kirche herum bildete mit dem alten Turm ein Stück alter Zeit. Trotz aller Ansätze zu einer starken industriellen Entwicklung war Meiderich ein anspruchsloses Dorf, in dem die Eltern gelandet waren. Der Typ der Bevölkerung war auch so ganz anders als in der Heimat. Unsere Mutter schilderte wohl einmal die Schüler: sie hätten grau-gelbe Gesichter gehabt und gestrickte Zipfelmützen getragen, eine Tracht, der ich mich noch sehr wohl zu erinnern weiß. Die Niederfranken und die Niedersachsen, deren Gebiete an dem die Südgrenze des Ortes bildenden Flusses Ruhr zusammenstoßen, erweisen sich aber durchweg als erträgliche, biedere Volksgenossen. In dem alten Schulhause wohnten die Eltern nicht lange, da sie imstande waren, sich aus eigenen Mitteln ein einfaches Heim im Jahre 1884 zu errichten, in dem man Platz die Fülle hatte. Ein größeres Stück Land, das neben dem Hause lag, hatte der Vater aus kluger Voraussicht dazugekauft. Es wurde gelegentlich an Marktleute vermietet mit dem erfreulichen Erfolg für mich und meine Geschwister, daß wir umsonst Karussell fahren durften. Ich mag an dieser Stelle gleich einschalten, daß der Vater den ganzen Besitz nach wenigen Jahren wieder verkaufte und dann zwei moderne Häuser errichten ließ. Auch dieses Heim blieb nicht unser letztes. Bei der jämmerlichen Entlohnung der Lehrer und seiner großen Familie mußte der Vater danach trachten, nicht nur zusätzlich etwas zu erwerben, sondern auch das ererbte Vermögen seinen Kindern zu erhalten. War es auch immer knapp bestellt, und waren die Geldsorgen auch bekannte Gäste, so gelang es doch, die Familie in befriedigender Weise durchzubringen. Allerdings war unser Vater vollständig bedürfnislos, was nicht weniger für unsere Mutter gilt. Die Tabakspfeife war der einzige Genuß, den der Vater sich leistete. Leider muß angenommen werden, daß das Nikotin mit an seinem vorzeitigen Tod schuld gewesen ist. Wer will das aber schließlich beweisen? Fast 40 Jahre ruht er nun in kühler Erde am Niederrhein. Die Gedanken an ihn werden mich nie verlassen, und die Stunden vom 27. September 1903, in denen er plötzlich und unerwartet von uns ging, verfolgen mich bis an den heutigen Tag."
Sonntags Organist in der Kirche
Lehre im Schiffahrtsgewerbe
u.a. in Rotterdam, sprach fliessend Niederländisch
Gisela Dirksen schreibt:
Onkel Christian hingegen war sehr ernsthaft. Er war auch der gebildetste von den Brüdern, was mir grossen Respekt einflösste. Zudem ar er sehr fromm. Seine Tochter Christel meint, dass dies irgendwie mit einem angebohrenen Gehfehler zusammenhinge. Vielleicht hatten die übrigen Dirksens auch für Frömmigkeit keine andere Erklärung.
Onkel Christian hatte ein Harmonium im Haus und spielte jeden Morgen darauf. Seine Frau Lilly [wahrscheinlich eine Verwechslung: die Tochter heisst Lilli, seine Frau Franziska, Anmerkung von Christian Dannemann] war auch eine echt fromme, liebe Frau. Eigentlich wollte Onkel Christian ihre hübsche Schwester geheiratet haben; die wollte ihn aber wohl nicht (oder vielleicht starb sie auch?)
Aus Christians eigener Familienchronik:
Von meinem Vater wurde ich mit vieler Geduld gegen meine oft geringe Lernwilligkeit im Lateinischen so weit vorbereitet, daß ich in die Quarta eines Realgymnasiums aufgenommen werden konnte. -Die Jahre, die nun folgten, decken die üblichen Schulerinnerungen, bei denen in der Regel die Lehrer mit den Schülern und diese mit ihnen unzufrieden sind. Meist hat natürlich der Lehrer recht, wenn er sich nicht gerade den Ehrennamen "bullus vulgaris" oder "der gemeine Blutegel" erwirbt, den man zweien meiner Lehrer angehängt hatte.
Sein Sohn, Helmut Dirksen, schreibt über ihn:
"Durch einen Bombenangriff auf Mannheim im Jahre 1944 wurde das Haus unserer Eltern vollkommen zerstört. In dem Feuer verbrannten neben einer 300 Jahre alten Familienbibel die Schriften unseres Vaters Christian Dirksen: Eine Lehrzeit im Schiffahrtsgewerbe vor 4o Jahren". Sie stehen uns für die Ergänzung der Familienchronik nicht mehr zur Verfügung. Unser Vater starb am 3.November 1940 in den Armen unserer Mutter. Für seine Grabrede hatte er das Bibelwort von Johannes 11, Vers 25/26 ausgewählt, das lautet: "Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben". Unser Vater hatte das Leitwort zu seiner Beerdigung schon längere Zeit vor seinem Tode ausgewählt. Es war bezeichnend für ihn. Er wollte nicht, daß an seiner Bahre von ihm die Rede sei. Christus war sein Herr.
Mit seinem Heimgang war ein reiches Leben zu ende gegangen. Wenn von ihm die Rede ist, muß davon ausgegangen werden, daß viel von dem Wirken Christi in seinem Leben die Rede ist. Von diesem Wirken weiß die Familie. Seine Frau, unsere Mutter, Franziska Dirksen, wurde geboren am 8.2.1877 und starb im Januar 1958.
Unser Vater und unsere Mutter waren im Glauben an Christus als dem Herrn im Tiefsten einig. Das heißt aber nicht, daß sie einen engen Gesichtskreis hatten. Was unser Vater beruflich geleistet hat, davon seine Mitarbeiter am besten zu sprechen. Sein Gesichtskreis ging aber noch weit über sein berufliches leben hinaus. Ein weiter Blick, gebildet durch Geschichtskenntnisse und Literatur, war ihm zu eigen. Bei allen Dingen des täglichen Lebens stand der Glaube an Christus im Vordergrund. Den Tag begann er mit einem Choral, wobei er sich selbst mit dem Harmonium begleitete. Dann wußten alle im Haus: der Vater beginnt seinen Tag mit Christus.
Mein Vater liebte die Einsamkeit und lebte ziemlich zurückgezogen. Vorträge hielt er aber doch hin und wider, z.B. am 24.11.1933 im Evangelischen Gemeindeverein in Mannheim über das Thema: Lutherbibel und Lutherdeutsch".
Unsere Weihnachtsfeiern waren besonders schön. Lilly, Christel und ich mußten während der Adventszeit sämtliche Strophen der bekannteren Weihnachtslieder lernen, während der Geruch von Mutters Weihnachtsgebäck und Stollen durch Türen und Stuben zog. Am Heiligen Abend spielte Mutter zur Begleitung auf dem Klavier die Weihnachtslieder.
Vater begleitete uns auf der Geige. Vor der Bescherung las Vater die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Es war eine fröhliche gnadenbringende Weihnachtszeit."
Gisela Dirksen
Aus der Familienchronik von Chritian Dirksen: "Erwähnt werden aus meiner Mutter Familie soll hier wegen seiner engen Verbundenheit mit unserer Familie noch ihr im 87. Lebensjahr (1936) stehender Bruder, Johannes Rabenberg, der bis zu seiner Pensionierung Geschäftsführer der Städtischen Gas-, Wasser , und Elektrizitätswerke in Leer war. Seine Frau war eine Schwester unseres Vaters (Wilhelmine). Wir haben von beiden viel Freundschaft genossen."
Nachlass-Abrechnung
Karl Muchall
Karl Muchall
Karl Muchall